Austria: Islam As A High-School Subject

VIENNA – Experts believe that Islamic religious education in state schools could be the way to the better integration of Muslims. Now students can even take Islam as a high-school degree subject. Critical thinking and social issues like women’s and human rights, social responsibility, the compatibility of Islamic, Austrian and European identities are parts of the curriculum, which also aims to dispel the prejudices and ignorance of non-Muslim students and teachers. Can this be a model for Germany? {(continued in German)} Islamischer Religionsunterricht an _ffentlichen Schulen k_nnte ein Weg zur besseren Integration von Muslimen sein, so Experten. In _sterreich gibt es das seit mehr als 20 Jahren. Hier k_nnen die Sch_ler sogar Abitur im Fach “Islam” machen. Ein Modell f_r Deutschland? Der 18-j_hrige Ishak _r_n ist geborener Wiener, Sohn t_rkischer Eltern. Er hat gerade Abitur gemacht, oder “Matura”, wie es in _sterreich hei_t, auch im Fach islamische Religion. Das ist f_r viele auch nach mehr als zwei Jahrzehnten immer noch etwas Besonderes, hat Ishak festgestellt, weil so viele Lehrer aus Neugierde dabei waren. “Normalerweise sind die Lehrer an unserer Schule nicht gewohnt, dass jemand im islamischen Religionsunterricht maturiert”, erz_hlt Ishak. “Das kommt eigentlich sehr selten vor. Normalerweise hat zum Beispiel der Vorsitzende bei unserer Matura nie Fragen gestellt, oder die Frau Direktor. Nur beim islamischen Religionsunterricht gibt es wirklich so ein Eigeninteresse auch der Lehrer.” Aufr_umen mit Vorurteilen – auch bei den Lehrern Ishak hat dann Fragen beantwortet zu Menschenrechten im Islam, zu Sozialabgaben, die Muslimen abgefordert werden: Eine muslimische Mitsch_lerin hat _ber die Zwangsehe gesprochen, die sie genau wie Ishak unislamisch findet. Frauen werden auch nicht vom Islam unterdr_ckt, meint Ishak, sondern von M_nnern, die den Islam vorschieben. Er habe mit einigen Vorurteilen aufger_umt bei den neugierigen Lehrern, berichtet er. “Und da, glaube ich, haben sie dann gesehen, dass der Islam eigentlich nicht so eine Religion ist, wie sie das vorher geh_rt haben oder wie sie sich das vorher vorgestellt haben.” Die Note “Sehr gut” bekam Ishak daf_r von seiner Lehrerin, G_lmihiri Aytac. Sie machte Ende der 80er Jahre selbst Abitur im Fach Islamische Religion – als einer der ersten Jahrg_nge. Sie tr_gt ein elegantes seidenes Tuch um den Kopf, auch im Unterricht. “Nat_rlich”, sagt sie, “ich bin sogar verpflichtet dazu. Als Religionslehrerin muss ich irgendwie auch die Ideale der Religion f_r mich selber leben.” Kopftuchverbote wie in Deutschland seien reine Machtdemonstrationen des Staates, findet die Lehrerin. Der Islam zwinge Frauen weder ein Kopftuch zu tragen noch es zu lassen. Sie unterrichtet an ganz normalen staatlichen Schulen, nachmittags kommen die muslimischen Sch_ler in den regul_ren islamischen Religionsunterricht. Anerkennung schon zu Kaisers Zeiten Schon zu Kaisers Zeiten wurde der Islam als offizielle Religion staatlich in _sterreich anerkannt, heute vertritt die islamische Glaubensgemeinschaft in _sterreich ganz offiziell die Interessen der Muslime und legt Lehrinhalte fest, die dann an _ffentlichen Schulen vermittelt werden. “In meinem Klassenzimmer kann der Direktor jeder Zeit reinkommen und den Unterricht mitverfolgen”, sagt die Lehrerin. “Die T_r steht offen, es kann jeder mith_ren. Wir vermitteln den offiziell von der islamischen Glaubensgemeinschaft abgesegneten Islam.” Kritisches Denken und gesellschaftliche Verantwortung Im Unterricht sollen die Lehrer nach diesen Richtlinien Wert legen auf “eigenes kritisches Denken” der Sch_ler, auf “gesellschaftliche Verantwortung”, auf Friedenserziehung und darauf, dass sich der Islam selbstverst_ndlich mit einer europ_ischen und _sterreichischen Identit_t verbinden lasse. Genau das sei auch eine Funktion des Religionsunterrichts, sagt Lehrerin Aytac: “Ich halte es f_r sehr bedeutend, sehr wichtig, weil die Kinder dort irgendwie auch ein St_ck Pers_nlichkeit und Identit_t wiederfinden, im Normunterricht. Das, finde ich, ist sehr bedeutend, weil dann sehen sie, ich bin akzeptiert, ich bin ein Teil dieser Gesellschaft, und ich kann sogar meine Religion im Unterricht finden.” Ishak m_chte nach seinem _sterreichischen Wehrdienst _sterreichisches Recht studieren. Er f_hle sich aber immer noch als T_rke, sagt der geb_rtige Wiener, weil ihn die meisten _sterreicher so s_hen. Alkohol hat er nicht mal nach seiner Abiturfeier getrunken. Terrorismus, Fundamentalismus, Schleierzwang, Steinigungen und K_rperstrafen, die es in manchen muslimisch gepr_gten L_ndern gibt, h_lt er f_r unislamisch. Empfehlung f_r Deutschland Ishak pr_sentiert sich als kritischer, demokratisch gesinnter Mitteleurop_er muslimischen Glaubens. Dazu hat ihn wohl auch der Religionsunterricht in der Schule gemacht. “Wir h_ren ja auch, dass es Imame gibt, die zum Beispiel zum Dschihad aufrufen und solche Sachen und das, glaube ich, kann in einem Religionsunterricht in der Schule nicht passieren.” Islamischen Religionsunterricht an ganz normalen Schulen, das empfiehlt Ishak auch f_r Deutschland.

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